Weihnachten, o du fröhliche!
Das o steht für eine Zeit ohne Familienkrise, ohne Stress, ohne Werbebeschallung & ohne übertriebenen Konsum – eine Zeit für Nachhaltigkeit.
Dazu ein passendes Zitat von Anastasia Velminski: „Mir kann doch niemand erzählen, dass es Spaß macht, sich zwischen Shoppingtüten & Daunenjacken die Haare elektrisieren zu lassen.“
Mir geht es da gleich – nicht aufgrund der Haarlänge – ich suche Jahr für Jahr mehr Stille in der Weihnachtszeit. Reflektiere auch du dein vergangenes Jahr, gehe in dich, finde deinen Sinn & versuche dich selbst zu erkennen. Deshalb schätze ich es besonders, wenn mir jemand Zeit schenkt. Weg vom Produkt, hin zum Kostbarsten, dass du verschenken kannst – deiner Lebenszeit.
Oder versuche zumindest origineller zu verschenken. Was hältst du vom Wichteln? Durch die Auslosung wird nur ein Geschenk gemacht, dafür in Ruhe ohne Hektik & mit der nötigen Sorgfalt, sodass meist ein Geschenk entsteht, worüber man sich wirklich freut. Für mich persönlich mit zwei Kleinkindern ist das wenig attraktiv, aber das Ergebnis spricht für sich!
Achte speziell bei Kinderspielzeug auf Nachhaltigkeit. Abgesehen von den Giftstoffen im Spielzeug – ist es doch paradox Kindern Spielsachen zu schenken, die aus Materialen bestehen, welche den Lebensraum jener Kinder einmal belasten werden?! Weg mit dem KUNST-Stoff-Kram, es gibt genügend Spielsachen aus natürlichen Materialien, die auch noch fair oder sogar regional produziert werden. Das ist nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch.
Das gleiche gilt für die Verpackung. Nimm doch heuer statt dem Geschenkpapier einfach mal Zeitungspapier. Das ist originell & zudem nachhaltiger. Schwierig wird es, wenn die Zeitung einen Artikel über Facelifting präsentiert – das kann bei der Tante nicht so gut ankommen. Noch schöner ist es, die Verpackung als Teil des Geschenks zu machen z. B. in einer Winterhaube zu verpacken. Das ist ein echter Blickfang unter dem Christbaum.
Seit meiner Kindheit frage ich mich: „Wie schön wäre es doch den Tannenbaum nicht fällen zu müssen?!“ Den Baum im Wald zu schmücken ist etwas unvorteilhaft & den Baum im Topf zu halten ist auf Dauer auch keine Lösung. Wie in vielen Dingen geht auch bei Christbäumen die Hemmschwelle durch den Konsum verloren. Bereits im Oktober werden viele Tannen gefällt, um nachher in Kühlhäusern bis auf den Transport auszuharren. Besinne dich wie viel Arbeit & Energie in jedem Produkt steckt, das erhöht die Wertschätzung.
Am Bauernhof haben wir uns meist für eine Tanne in unserem Wald entschieden, die ohnehin keinen ausreichenden Platz hatte. Fehlte mal ein Ast, war mein Opa sofort mit der Bohrmaschine zur Stelle, und verpasste der Tanne den zusätzlichen Ast. War die Baumspitze etwas krumm – weg damit & Christbaumspitze aufgesetzt. Einmal wurden einfach zwei Bäume eng zusammengebunden. Insgesamt – es waren die schönsten Weihnachten, die ich mir vorstellen konnte.
PS: Greentree.at verkauft lebende Christbäume & pflanzt sie nach den Feiertagen ein. Der lebende Christbaum erhöht zwar den Transportweg, kann aber durch die positive CO2 Bilanz punkten.
PPS: Auf den Christbaum bitte nur so viel hängen, dass er nicht traurig aussieht. 🙂
Wünsch dir einen schönen Tag, nutz deine Zeit! 🙂
Dein Josef Lienbacher