Potentialfokussierte Pädagogik – seit 2016

In den letzten Jahren hat sich ein Zukunftsprojekt immer mehr herauskristallisiert. Ich möchte gerne ein generationenübergreifendes Weiterbildungszentrum initiieren. Hier könnte Jung von Alt lernen & Alt in Form von sinnstiftenden Tätigkeiten neu aufleben. Es gäbe keine Lehrer an sich, sondern Coaches, die bei der Potentialentfaltung unterstützen. Es würden freiwillig Unternehmen ihre Berufe praxisnah & mit Freude präsentieren. Biologie, Chemie, Physik & Mathematik würden in Form des Geschichtsunterrichts veranschaulicht werden. Diesen Gedanken sagte mir einst Dr. Dieter Böhm. Die Lernenden würden mit ihren Stärken arbeiten, sie würden somit zu ausgezeichneten Sprintern statt mittelmäßigen Marathonläufern. Das stärkt zudem das Selbstvertrauen & der Spaß am Lernen würde nie aufhören – ein Leben lang.

Lachende Kinder in der Schule (2)

2016 das Ziel

Mein Ziel steht fest: Ich möchte in den nächsten Jahren Kinder bekommen. Jedoch will und kann ich ihnen nicht das aktuelle (ehem. preußische) Schulsystem zumuten. Ich bin leider selbst schulgeschädigt. So war ich enorm wissbegierig, habe mir viel eigenständig beigebracht, bis mir die Freude am Lernen systematisch in der Schule ausgetrieben wurde. Erst nach meinem 18. Lebensjahr fing ich wieder an mich mit unterschiedlichsten Themengebieten zu beschäftigen, sodass ehemalige verabscheute Inhalte von Lehrfächern zu Hobbies wurden. Deshalb suche ich nach Ausbildungsstätten wo Potentiale gefördert werden, statt einen strikten Lehrplan vorgesetzt zu bekommen. Meine Suche war ernüchternd: Es gab einen einzigen Montessori Kindergarten im Pongau & dieser wurde vor kurzem geschlossen. Alleine will oder kann ich keine eigene Schule gründen, aber ich vertraue auf das Gesetz der Anziehung – früher oder später wird sich etwas ergeben. Ich muss nur weiterhin Augen und Ohren offen halten und so viele Menschen wie möglich informieren.

27.07.2020 Kolumne mit Folgen

Ich soll in meiner Kolumne fürs SBS Journal über Schulbeginn, Lehre, Bildung schreiben. Ich nutze diese Gelegenheit um meinen Wunsch einer potentialfokussierten Pädagogik im Pongau Nachdruck zu verleihen. Tatsächlich, es funktioniert: U. a. ruft mich zwei Wochen später Katharina Kössler an und fragt mich, ob sie bei dem Projekt mitmachen darf. Ich bin überglücklich, denn sie hat in Vorarlberg bereits erfolgreich ein Musterprojekt umgesetzt und zieht bald in den Pongau.

Freude am Lernen?!

20.10.2020 Erster Austausch

Der erste Austausch war sehr produktiv:

Trägerschaft Vorteile: 

  • Lehrer sind beim Land weiterhin angestellt, normal angestellt 
  • Kontaktenetz kann genutzt werden 
  • Erfahrungen des Trägers kann genutzt werden 
  • Investitionen erleichtert 
  • Verrechnung etc. wird von Träger übernommen  

Trägerschaft Nachteile: 

  • Leitung muss von ausgebildeten Personen übernommen werden 

Gebäude, Standort? 

  • zentral & Einzugsgebiet wichtig 
  • Bauernhof (Tiere, Anbaufläche) 
  • Schloss Höch 
  • Kloster von Erzdiözese erfragen 
  • Grundstück kaufen in Kombination mit Bauunternehmer z. B. Erwin Thoma 

Bürgermeister? 

  • Motivation für Bgm. Referenzbeispiel, es kommen externe in die Gemeinde, Werbung für die Gemeinde 
  • Bischofshofener Bgm. ist sehr sozial engagiert, Schwarzacher Bgm. auch 

Welche Gemeinden? 

  • Bischofshofen 
  • St. Johann/Pg. 
  • Schwarzach 

Nur Kindergarten? VS Ersatz? 

Josef:  

  • Kurzfristiges Ziel: Kindergarten & nachfolgend Volksklasse 
  • Langfristig: Weiterbildungszentrum 2 – 99 Jahren 

Katharina: 

Szenario 1: 

  1. Kindergarten & Volksschule  
  2. Mittelschule 
  3. höher bildende Schule 

Szenario 2 – Kompromiss: 

  1. Kindergarten & Volksschule 

Vorteile Gesamtkonzept: 

  • Kinder gehen weiter 
  • Die Größeren können Hilfestellung leisten 

Referenzbeispiele für Marienberg 

  • Stuttgart 2 Schulen 

Next Steps: 

  1. Katharina mit Kontakt mit Obmann auf bzgl. Trägerschaft & nächste Schritte 
    Erzdiözese fragen bzgl. Standorte 
  2. Josef erstellt eine Liste über möglich ehrenamtliche oder mögliche MA, Pädagogen bzw. Stakeholder & lädt sie zum Online-Meeting ein. 
  3. Online-Meeting November 
    1. Konzept vorstellen 
    2. Mögliche 
      Auflistung von den Personen von Stärken bzw. wie ist eine Unterstützung möglich 
  4. Standorte? 
  5. Bedarfserhebung an Plätze durch Ehenamtliche durchführen 
  6. Gespräche mit Bgm. der Gemeinde 
  7. Gespräche mit Bildungsstätten in der Gemeinde 

17.12.2020 Webinar

Ich habe ausgewählte Personen zu unserem Webinar eingeladen. Wir haben den Teilnehmern unsere Idee und mögliche Umsetzungen präsentiert. Die Teilnehmer sind durchgehend begeistert.

11.01.2021 St. Rupert

Ich habe mehrere mögliche Standorte für die Schule gesucht, aber der beste Standort ist mit Sicherheit St. Rupert. Die Lage in der Natur ist perfekt, Werkstätten vorhanden, der Synergieeffekt mit dem vorhandenen Gymnasium optimal. Ich habe sofort den Vorstandsvorsitzenden der Ordensschulen Österreichs kontaktiert. 
Aktuell bekomme ich 2 Anfragen pro Tag! Da können wir mehr als eine Schule machen. Katharina stellt sich zur Verfügung, weitere Anfragen zu beantworten.

08.02.2021 Hohe Nachfrage

Ohne Werbung zu machen, haben wir bereits 90 Anmeldungen von Kindern!

23.03.2021 versetzt

Leider wurden wir mehrmals von dem Vorstandsvorsitzenden versetzt, online und physisch. Wir bekamen keine Rückmeldungen auf E-Mails, keine Rückrufe. Schade, es hätte ein tolles Projekt in St. Rupert werden können. Um sicher zu gehen, habe ich bereits weitere Standorte angesehen und mit den Bürgermeistern gesprochen.

19.07.2021 Spiluttini, Domain & Logo

Katharina ruft mich an und gratuliert: Das Projekt kann umgesetzt werden! Der Inhaber von Spiluttini empfindet das Projekt als sehr sinnvoll und kann den Standort in St. Johann anbieten.
Katharina möchte die Domäne bildungswiese.at. Ich habe die Domäne gekauft & die E-Mail-Adresse angelegt. 

Katharina möchte ein Logo und hat ein Angebot über 2.500,- EUR bekommen. Meine Mitarbeiterin bzw. ich machen das natürlich kostenfrei. Wir müssen noch fixieren, ob wir ein Unternehmen oder einen Verein gründen wollen.

02.08.2021 Webseite

Katharina ruft mich an und bittet, ob ich eine Webseite erstellen kann, weil bald ein Artikel in der Zeitung Salzburger Nachrichten erscheint. Es gibt keine CI, kein Logo, keine Bilder, keine Fotos. Der Zeitdruck ist hoch, aber ich arbeite bis spät in die Nacht, um so schnell wie möglich eine passende Webseite zu erstellen. Katharina ist sehr zufrieden und meldet sich bzgl. Anpassungen der Webseite.

06.08.2021 E-Mail

E-Mail-Adresse erstellt, Zugangsdaten übermittelt, mit Logo soll noch gewartet werden.

08.08.2021 Verwunderung

Nachdem der Zeitungsartikel erschienen ist, wurde ich von einigen Personen angesprochen, warum ich nicht erwähnt wurde. Das hat mich dann doch verwundert. Egal, aber was mich stört: Die Webseite hat im Artikel gefehlt. D. h. ich hatte vollkommen unnötig einen enormen Zeitdruck. 

11.08.2021 Resignation

Der Kindergarten bei Spiluttini hat keinen Platz für meine Kinder. Das verstehe ich, aber es ist schwer zu akzeptieren. Meine ursprüngliche Intention diesen ganzen Aufwand zu betreiben war es, dass meine Kinder mit einer potentialfokussierten Pädagogik aufwachsen.

30.08.2021 Kolumne

Ich nutze diese Kolumne, um mich bei SBS, Katharina Kössler, dem Inhaber von Spiluttini zu bedanken, weil nun endlich das Projekt umgesetzt werden kann.

Ein Traum wird wahr!

17.09.2021 Anruf

Ich erhalte einen Anruf mit der Aussage, dass die Webseite unprofessionell ist und das die Personen auf der Webseite falsch dargestellt werden. Erst Minuten später verstehe ich, dass es um die Bildungswiese geht. Anscheinend hat der Inhaber von Spiluttini andere Informationen als ich bekommen. Ich warte bis heute auf die Webseitenanpassungen und anscheinend weiß er nicht, dass die Webseite nicht meine Idee war und dass ich der Initiator bin. Die Webseite müsse noch heute deaktiviert werden und wird von jemand anderen neu erstellt. Auf mein Angebot die Webseite anzupassen und auch die IT-Infrastruktur der angedachten Schule ehrenamtlich/kostenfrei zu erstellen wird nicht eingegangen. Ich deaktiviere die Webseite.

26.09.2021 Ausschluss

Katharina Kössler ruft mich an, bedankt sich und sagt, dass ich nicht mehr für das Projekt benötigt werde. Ich nehme zukünftig die Rolle eines normalen Elternteils ein.

Ich versuche einen kühlen Kopf zu bewahren. Meine Bedingungen sind, dass ich als Initiator aufgeführt werde und meine Kinder einen Platz bekommen.
Sie verspricht mir, dass ich auf der Webseite als Mitinitiator aufgeführt werde.

Ich empfinde Ungerechtigkeit und Undankbarkeit. Die ganze Lebenszeit seit 2016, das ganze investierte Geld, alles umsonst. Ein paar Tage später erkannte ich:

  • Ich brauche keine eigene Zeit mehr zu investieren.
  • Ein Druck, eine Belastung ist weg.
  • Ich werde weiterhin als Initiator gelistet.
  • Kinder bekommen eine Montessori-Pädagogik im Pongau.

27.09.2021 Antwort

Josef:
„Hallo Katharina, als du mich damals angerufen hast, dass wir endlich einen Standort mit Spiluttini gefunden haben, war mir nicht bewusst, dass wir danach das Projekt nicht mehr gemeinsam umsetzen. Bin da Wochen später etwas aus allen Wolken gefallen. Um ehrlich zu sein, war ich traurig. Soweit ich das gesehen hatte:

  1. Träger – Marienberg
  2. Operativ (Leiterin/Ausbildung, etc.) – Du
  3. Standort – Spiluttini
  4. Strategisch (IT/Marketing/Conulting/Controlling) – Ich

Ich bin anscheinend generell zu naiv für diese Welt.

Sei wie es sei, Strich darunter & weiter …

Mir ist Wertschätzung sehr wichtig, darum bedanke ich mich im Voraus, dass ich, wie du sagtest, weiterhin als Initiator der Bildungswiese aufscheine & erwähnt werde.

Meine primäre Bitte ist es, dass meine Kinder die Schule in gleicherweise wie deine Kinder in Anspruch nehmen können.

Meine sekundäre Bitte ist es, weiterhin Aufgaben bei der Bildungswiese zu übernehmen -> soweit wie möglich komplett kostenfrei.

  • IT-Betreuung (PCs, Laptops, Drucker, Telefonie, Netzwerk, WLAN, Virenschutz, etc.) vor Ort.
  • Marketing (CI, Marketingmaterial, Konzept, Social Media, Website, PR)
  • Consulting (Prozessabläufe optimieren)
  • Controlling (aber das wird vmtl. Georg machen)

Du sagst, dass Georg & Markus mich nicht im Vorstand sehen möchten. Vmtl. weil sie mich nicht kennen. Sie würden mich als Bereicherung sehen. Ich hoffe, dass die Bildungswiese von Dauer ist. Ich habe mir für den Pongau eine enkeltaugliche Zukunft auf die Fahne geheftet. D. h. ich werde unabhängig vom alter meiner Kinder ökosoziale Projekte umsetzen & fördern.

Btw, ich hatte die Raika SJ als Sponsor, sowie ein gesponsertes Auto in der Pipeline & falls du Entlastung bei der Verwaltung benötigst: Ich hab mittlerweile rund 25 Mitarbeiter, da kann auch jmd. E-Mails beantworten.

LG
Josef“

Keine Rückmeldung. 

28.10.2021 Domainübertragung

Ich werde vom Spiluttini Inhaber aufgefordert die Domäne nicht weiter zu blockieren. Ich verstehe nicht was damit gemeint ist, denn die Domäne ist weder blockiert, noch gesperrt, sie muss nur mit dem zugesendeten Auth-Code übernommen werden. Ich sende den Auth-Code erneut zu und gebe Tipps bzgl. der E-Mail-Übernahme.

14.02.2022 Online-Meeting

Ich freue mich! Heute gibt es nach langem Warten endlich Informationen. Leider wird das Online-Meeting via Teams übertragen. So war zu Beginn der Ton aus und ein Zuschauer hat durchgehend den eignen Bildschirm geteilt. Weiters funktioniert die neue Webseite nicht, es wird nur ein Fehler angezeigt. Ich informiere laufend Katharina, um ihr zu helfen. Sie sieht es aber leider zu spät. Ich biete erneut meine Hilfsbereitschaft an, ohne Rückmeldung.

Teilnehmer haben mich danach kontaktiert, weil sie konkrete Informationen gebraucht hätten. Das Online-Meeting war nur ein allgemeiner Überblick. Ich kann ihnen leider nicht helfen. Auch bekomme ich Beschwerden, warum die erste Einschreibliste jetzt verworfen wurde – ich fühle mich verantwortlich, aber kann leider nicht helfen. 

11.09.2023 Eröffnung

Nach drei Jahren wird die Bildungswiese eröffnet. Ich bin froh, dass es realisiert ist – ein wichtiger Schritt in eine enkeltaugliche Zukunft im Pongau. Alle 1 – 2 Wochen bekomme ich speziell von Müttern eine Danksagung mit leuchtenden Augen.
So grotesk es auch ist – meine Kinder besuchen die Schule nicht.
Tief in meinem Inneren möchte ich noch eine zweite Schule im Pongau initiieren. Der Bedarf ist groß, die Auswirkungen bedeutend und ich habe eine ausgeprägte Form von Integrität. Mir lässt es keine Ruhe, dass die erste Einschreibliste im Nachgang verworfen wurden und eine neue Liste angelegt wurde. Aktuell nehme ich mir aber keine Zeit für weitere Pläne. Ich verbringe die Zeit liebe mit meiner Familie. Sollte sich eine engagierte Person finden, unterstütze ich gerne so gut ich kann.